Die Vereinigung der Kantonalkirchen des Bistums Chur sorgt sich um eine mögliche Ernennung
eines zweiten Weihbischofs für das Bistum. Diözesanbischof Vitus Huonder habe sich
dieser Tage nach Rom in den Vatikan begeben, sein Besuch gelte der Ernennung eines
weiteren Weihbischofs für das Bistum Chur, teilte die Vereinigung am Dienstag mit.
Für das Amt soll Generalvikar Martin Grichting portiert werden. Im Falle einer Ernennung
desselben sei „Widerstand vorprogrammiert“. Die Vereinigung habe beim Bischof schon
früh Bedenken gegenüber der Ernennung von Grichting zum Generalvikar angemeldet, so
die Mitteilung. Sie habe darauf hingewiesen, dass „eine Person, die polarisiert“,
sich nicht für eine Spitzenfunktion in der Kirchenleitung eigne. Nun befürchtet die
Konferenz „eine Situation wie bei der Ernennung von Weihbischof Wolfgang Haas“. –
Die Vereinigung umfasst die staatskirchenrechtlichen Organisationen im Bistum Chur
aus den Kantonen Glarus, Graubünden, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zürich.
Auf Anregung einiger Delegierter der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz und beschleunigt
durch die Amtsübernahme von Bischof Wolfgang Haas hatte sich die Konferenz offiziell
am 23. November 1992 konstituiert. Die Konferenz dient vor allem dem gegenseitigen
Austausch, der Koordination in Finanzfragen sowie der Kommunikation mit politischen
Instanzen und der Öffentlichkeit.