2010-07-20 13:47:14

Italien: Bischof sagt Kriminalität Kampf an


RealAudioMP3 Vor einer Woche verhaftete die Italienische Polizei den Mafiaboss Domenico Oppedisano, er regierte die kalabresische `Ndrangheta seit einem Treffen im letzten Jahr, einem traditionellem Treffen anlässlich einer Marienwallfahrt. Um diese unheilvolle Kombination von Heiligem und Verbrechen zu beenden, wandte sich nun der Bischof von Locri, Fiorini Morosini, in einem offenen Brief an die Mafiabosse. In seinem Bistum liegt der Wallfahrtsort der Madonna von Polsi, zu deren Fest sich die Mafiosi treffen.
Bekehrt euch und lasst eure Kriminalität fern von der Religion! So könnte man den Appell des Bischofs zusammenfassen. Und vor allem: haltet euch und die Mafia fern vom Wallfahrtsort der Muttergottes von Polsi. Gegenüber Radio Vatikan äußert sich Bischof Morosini darüber, warum er den offenen Brief geschrieben hat:

„Aus zwei Gründen. Der erste ist die allgemein vertretene Meinung der Öffentlichkeit, die denkt, dass die Kirche ohne Kritik duldet, dass diese Leute ihre illegalen Aktivitäten mit der der Religion vermischen. Deswegen habe ich die Gelegenheit genutzt, öffentlich zu reagieren um klar zu sagen, dass die Kirche nicht auf ihrer Seite steht und auch die Augen nicht vor dieser Realität verschließt. Der andere Grund ist, um wirklich direkt die Personen anzusprechen, die involviert sind, damit sie einer seit vielen Jahren von der Kirche Locri ausgesprochenen Aufforderung entsprechen. Diese Aufforderung ist, dass sie auf keinen Fall ihre Geschäften mit religiösen Motiven versehen sollen, z.B. auf Heiligenbilder schwören, das Heiligtum als ihr Territorium bezeichnen oder die Madonna von Polsi als ihre Beschützerin ansehen. Das ist leider eine kulturelle Eigenheit, die sie absolut korrigieren müssen und das Ganze dann noch einmal überdenken. Ich habe geschrieben, dass das Evangelium, von dem sie sprechen, nicht das Evangelium Jesu Christi sein kann.“

Die Reaktionen der Menschen seines Bistums auf den Brief und das, was er dort angesprochen hat, war auch sehr ermutigend, so Bischof Morosini:

„Ich glaube, generell Zustimmung zu erkennen. Über das Vorgehen habe ich ein paar Kommentare in der Presse gelesen und muss festhalten, dass die Menschen vom Bischof der Region erwarteten, dass er Position bezieht.“

Eine Antwort der Mafiosi auf seinen offenen Brief steht noch aus.

(rv 20.07.2010 ord/tb)







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