HIV-positive Menschen und Aidserkrankte werden in der Ukraine stark stigmatisiert.
Das berichten Aidsexperten der Caritas des Landes. HIV-positive Kinder könnten kaum
Kindergärten besuchen, weil sie dort abgelehnt würden, berichtet die Ärztin Dzwinka
Tschajkiwska im Interview mit kathpress von Sonntag. Die Kinder litten oft unter Isolation
und Mobbing. „Aids ist auch ganz generell ein Problem in der Ukraine“, stellt Caritasmitarbeiterin
Tschajkiwska klar. Die Mutter-Kind-Übertragung sei nach wie vor vergleichsweise hoch,
weil Schwangere nicht schnell genug zum Arzt gingen. Betroffenen fehle meist das entsprechende
Wissen um die Immunschwächekrankheit. Ein besonders großes Problem stelle Aids auch
unter Straßenkindern dar. Sexueller Missbrauch und Gewalt prägten den Alltag auf der
Straße, so Tschajkiwska. Die Caritas Ukraine betreibt neun Tageszentren für Straßenkinder,
„von ganz klein an“ bis zu einem Alter von 15 Jahren. Zudem unterhält sie verschiedene
Präventionsprojekte für Heranwachsende und auch speziell für Migranten. Weiter erhalten
Priester Schulungen, die sie auf die Seelsorge von HIV/Aids-Betroffenen vorbereiteten.