Der Verband „Palliativpflege Schweiz“ hat die Kantone und Gemeinden des Landes aufgefordert,
neue und effektivere Strukturen in der Palliativpflege aufzubauen und auch zu finanzieren.
Unheilbar Kranke erhielten am Lebensende in der Schweiz nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit,
kritisierte der Mediziner Roland Kunz vom Palliativ-Verband gegenüber der Neuen Zürcher
Zeitung (NZZ) am Sonntag. Die Versorgung zu Hause sei immer noch ungenügend. Von der
Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO), 80 Palliativpflege-Betten pro eine
Million Einwohner zur Verfügung zu stellen, sei die Schweiz derzeit noch weit entfernt,
erklärte Kunz der Zeitung. 73 Prozent der Menschen in der Schweiz wollten gemäß Studien
daheim sterben; derzeit stürben aber 80 Prozent im Heim oder im Spital. Statt sich
wie derzeit um die Spitzenmedizin zu streiten - insbesondere in der Herzchirurgie
-, seien die Kantone gut beraten, sich dafür einzusetzen, dass jeder Bewohner eine
gute Behandlung, Pflege und Begleitung am Lebensende erhalte, forderte Kunz.