Luxemburg: 124 Meldungen bei kirchlicher Missbrauchs-Hotline
Bis Ende Juni sind 124 Berichte über Missbrauch und Misshandlungen bei der kirchlichen
Kontaktstelle für Missbrauchsopfer eingegangen. Die Hotline wurde Anfang April eingerichtet.
Wie das „Luxemburger Wort“ am Mittwoch weiter berichtete, meldeten sich 91 Frauen
und Männer als Opfer oder Zeugen von Übergriffen durch Priester und Ordensleute. In
33 Fällen hätten sich Opfer oder Zeugen sexueller Misshandlungen durch Priester, Ordensleute
oder jugendliche Mitbewohner in sozialen Einrichtungen gemeldet. 65 Berichte seien
an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. Neben sexuellem Missbrauch habe es
vor allem in Kinderheimen und Internaten zwischen den 1950er und 1980er Jahren physische
Gewalt an Minderjährigen und ihre systematische Herabwürdigung gegeben. Laut den Betroffenen
habe es sich nicht um Entgleisungen, sondern um ein regelrechtes System gehandelt,
zitiert die Zeitung den Leiter der Kontaktstelle, Mill Majerus. Er empfahl, die Geschichte
der Kinderheime etwa durch wissenschaftliche Untersuchungen aufzuarbeiten. Einen Abschlussbericht
will seine Kontaktstelle Ende Oktober vorlegen.