Das Zentralkomitee der Katholiken in Deutschland (ZdK) fordert mit großer Vehemenz
ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID). „Bei der Anwendung der PID geht es
nicht einfach um die Realisierung individueller Kinderwünsche“, das sagte ZdK-Präsident
Alois Glück. Er widersprach der Einschätzung von Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger,
es bestehe kein Anlass zur gesetzlichen Regelung der PID. „Eine individualistische
Ethik verkennt völlig, welche Konsequenzen damit für den Lebensschutz und letztlich
auch für unser gesellschaftliches Selbstverständnis verbunden sind“, erläuterte Glück.
Durch die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs bestehe die Gefahr, dass die Weichen
nicht nach einer gesellschaftspolitischen Debatte im Parlament, sondern durch Gesetzesauslegung
gestellt werden. Glück betonte: „Die notwendige Regelung dieser zentralen Frage, die
für viele Abgeordnete eine Gewissensentscheidung darstellt, darf nicht an Koalitionsrücksichten
scheitern.“ Bei Grundsatzfragen des Lebensschutzes gehöre die Aufhebung des Fraktionszwanges
zur „guten politischen Kultur“. Gerade für die C-Parteien gehe es beim umfassenden
Schutz des menschlichen Lebens um ihr Selbstverständnis, mahnte der ZdK-Präsident.