D: Regierung setzt Verhandlung über Missbrauchleitlinien fort
Zwei Arbeitsgruppen des Bundes zu sexuellem Missbrauch setzen in dieser Woche ihre
Beratungen fort. Dabei geht es am Mittwoch im Bundesjustizministerium unter anderem
um Leitlinien zur Einschaltung der Strafverfolgungsbehörden, wie ein Sprecher am Montag
in Berlin sagte. Dazu berieten die Experten über eine Vorlage, die nach der ersten
Sitzung der Arbeitsgruppe erstellt worden sei. Bereits am Dienstag tagen Fachleute
zu Fragen der Prävention im Bundesfamilienministerium. In beiden Häusern wollen die
Ministerinnen an den Gesprächen teilnehmen. Im Bundesfamilienministerium geht es an
diesem Dienstag um Prävention in der Sexualerziehung, eine Weiterentwicklung des bestehenden
Beratungsnetzwerkes, Möglichkeiten der Qualifizierung von Fachkräften und Ehrenamtlern
sowie den Ausbau präventiver Therapieangebote für Täter. Angesichts der Ende Januar
zunächst in kirchlichen und dann auch in weiteren Einrichtungen bekannt gewordenen
Missbrauchsfälle hatte die Bundesregierung einen Runden Tisch eingesetzt und eine
unabhängige Beauftragte ernannt. Für September ist die nächste Zusammenkunft des Runden
Tisches vorgesehen. Mit den Leitlinien wird es nach Angaben des Sprechers zu einer
konkreteren Festlegung kommen, ob oder ab wann eine Anzeigepflicht praktiziert werden
solle. Dabei seien auch Aspekte wie Fürsorgepflicht oder arbeitsrechtliche Überlegungen
von Bedeutung.