Belgien: Bischof von Brügge beklagt Vertrauensverlust
Die Kirche Belgiens leidet infolge der bekanntgewordenen Missbrauchsfälle unter einem
Vertrauensverlust. Das sagte der neue katholische Bischof von Brügge, Jozef De Kesel,
bei seiner Amtseinführung am Sonntag. Zugleich wandte er sich in seiner Predigt gegen
Pauschalurteile und Verleumdungen. Unter Applaus der Gottesdienstbesucher dankte er
vor allem dem langjährigen Vorsitzenden der nationalen Bischofskonferenz, Kardinal
Godfried Danneels, für seine Arbeit. An dem Gottesdienst in der Kathedrale Sankt Salvator
nahmen Medienberichten zufolge rund 1.500 Menschen teil. - Der bisherige Weihbischof
von Brüssel folgt auf Roger Vangheluwe, der nach dem Eingeständnis sexuellen Missbrauchs
am 23. April seinen vorzeitigen Rücktritt eingereicht hatte, den der Papst unverzüglich
annahm. Der ehemalige Erzbischof von Mechelen-Brüssel war im Zuge der Missbrauchsaffäre
Ende Juni ins Visier der staatlichen Ermittler geraten. Vorwürfe, wonach er Missbrauchsfälle
vertuscht habe, ließen sich bislang jedoch nicht erhärten. Stattdessen stehen inzwischen
die Ermittlungsmethoden der Staatsanwaltschaft gegen die katholische Kirche in der
Kritik.