Es bleibt alles beim
Alten: In der anglikanischen Kirche von England gibt es weiterhin keine Bischöfinnen.
In einer diskussionsreichen Sitzung am Wochenende stimmte die derzeit tagende anglikanische
Generalsynode gegen einen Kompromissvorschlag der beiden Erzbischöfe von Canterbury
und York, Rowan Williams und John Sentamu. Der Kompromiss sah vor, dass einer möglichen
Bischöfin in ihrer Diözese ein männlicher Bischof für jene Gemeinden zur Seite gestellt
werden sollte, die weibliche Kirchenführer ablehnen. In der entscheidenden Abstimmung
fehlten für eine Annahme des Vorschlags laut Medienberichten lediglich sechs Stimmen.
Das Votum stellt die anglikanische Kirche in England vor eine neuerliche Zerreißprobe
zwischen dem von Williams und Sentamu angeführten liberalen Flügel sowie den konservativen
Kräften. Vor der Abstimmung hatten Williams und Sentamu betont, das Votum nicht als
Loyalitätsbeweis für ihre eigene Arbeit zu werten. Williams sieht sich als geistliches
Oberhaupt der anglikanischen Kirche von England seit längerem heftiger Kritik ausgesetzt.
Neben der Weihe von Bischöfinnen ist der Umgang mit offen homosexuellen Bischöfen
ein weiterer Streitpunkt. Bereits vor Auftakt der Generalsynode, die noch bis Dienstag
dauert, hatte die mögliche Nominierung des schwulen Dekans von St. Albans, Jeffrey
John, zum neuen Bischof von Southwark für Diskussionen gesorgt.