Österreich: Zsifkovics zum Bischof ernannt - „Budi Jezus Kristus, Eisenstadt“
Papst Benedikt XVI.
hat an diesem Freitag Ägidius Zsifkovics zum neuen Bischof von Eisenstadt ernannt.
Zsifkovics war bislang Sekretär der österreichischen Bischofskonferenz und Beauftragter
für die Belange des kroatischen Volksteiles. Er folgt Bischof Paul Iby nach, dessen
Rücktritt aus Altersgründen der Papst ebenfalls an diesem Freitag annahm. Der neue
Bischof wandte sich heute sofort direkt in allen Sprachen des Landes an seine neue
Ortskirche.
„Gelobt sei Jesus Christus! Hvaljen budi Jezus Kristus! Dicsertessek
a Jezus Krisztus! Patjardo te ol o Jezus Krisztus!“
Seine Grußworte richteten
sich an das gesamte Bistum, aber besonders an seine Mitarbeiter, die er bereits aus
seiner pastoralen Arbeit kennt.
„Mein besonderer Gruß gilt den Priestern,
Diakonen, Ordensleuten, Pastoral-AssistentenInnen, ReligionslehrernInnen, allen haupt-
und ehrenamtlichen MitarbeiternInnen in der Diözese, den Dekanaten und Pfarreien sowie
allen Gläubigen. Vergelt´s Gott für Euren treuen und unermüdlichen Dienst in dieser
für Glaube und Kirche so herausfordernden Zeit! Als langjähriger Pfarrer von Wulkaprodersdorf
weiß ich von meiner „täglichen Arbeit an der Basis“, wie unentbehrlich diese Dienste
für den Aufbau von Kirche sind und welch kostbares Geschenk uns das Zweite Vatikanische
Konzil damit gegeben hat. Als 1963 geborenes „Kind des Konzils“ freue ich mich umso
mehr auf die Zusammenarbeit mit allen auf Augenhöhe und im Geist der Communio, erbitte
mir ihre Mitarbeit, einen Vertrauensvorschuss und ihr Gebet!“
Er ging auch
auf die Dissonanzen im Vorfeld seiner Ernennung ein:
„Bei jeder Bischofsernennung
gibt es zufriedene und enttäuschte Menschen. Ich weiß um die breite Zustimmung von
Klerus und Volk zu meiner Bestellung. Ich weiß aber auch um einige Enttäuschte. Ich
bitte gerade sie, mir im Geist des Evangeliums eine Chance zu geben, mit ihnen Christ
und für sie Bischof zu sein.“
In seiner Ansprache wandte er sich auch auf
Ungarisch und auf seiner Familiensprache Kroatisch an die Gläubigen:
„Mit
meiner Ernennung zum dritten Bischof der Diözese Eisenstadt gibt unser kleines kroatisches
Volk im Burgenland bereits den zweiten Oberhirten unserer Diözese. Das ist auch Zeichen
dafür, dass der Glaube in unserem Volk lebendig ist, und das unser Volk unsere Ortskirche
bedeutend bereichert. Das ist nicht nur eine große Freude und Auszeichnung für unser
Volk, sondern auch Verpflichtung und Herausforderung. Da nur in der Einheit Stärke
liegt, seien wir als Volk einig aber als Christen immer den Anderen gegenüber offen
nach dem Motto: „Das Eigene lieben und das andere schätzen.“
Der Vorsitzende
der österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, begrüßte die
Ernennung. In einer ersten Stellungnahme wies er auf die Abstammung des neuen Bischofs
hin: Mit Ägidius Zsifkovics habe Österreich wieder einen „slawischen Bischof“; dies
seit ein schöner Bezug auf die österreichische Tradition und zugleich auf die Zukunft
im größeren Europa. Besonders freue ihn, dass mit Zsifkovics ein „gestandener Pfarrer“
Bischof wird, so Schönborn. - Die Diözese Eisenstadt begeht 2010 ihr 50-jähriges Bestandsjubiläum:
Sie ist damit die zweitjüngste Diözese Österreichs.