Österreich: Schulbrüder weisen Missbrauchsvorwürfe zurück
Die Kongregation der
Brüder der christlichen Schulen – auch „Schulbrüder“ genannt – weist die am Dienstag
bekannt gewordenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs energisch zurück. Wie der Provinzial
der Schulbrüder, Johann Gassner, bei einer Pressekonferenz in Wien erklärte, habe
er selbst erst am Dienstag über die Medien von den neuerlichen Vorwürfen erfahren.
Bei den Vorwürfen handelt es sich um einen bereits Mitte der 1990er Jahre verhandelten
und zweimal von der Staatsanwaltschaft geprüften Fall, in dem die Mutter eines mutmaßlichen
Opfers den Missbrauchsvorwurf gegen die Schulbrüder in Wien-Strebersdorf eingebracht
hatte. Gassner:
„Das oberste Ziel ist für uns weiterhin die restlose
Aufklärung. Wir ersuchen jedoch alle Beteiligten, in dieser sensiblen Zeit sehr behutsam
mit Vorverurteilungen umzugehen. Denn es schadet der Glaubwürdigkeit tatsächlicher
Opfer, wenn unschuldige Personen verleumdet und zu Unrecht beschuldigt werden. Wir
sind gerne bereit, für Fehler ein zu stehen, die wir begangen haben, ersuchen aber
dringend, bei der Wahrheit zu bleiben.“ Wie die Erzdiözese Wien am Dienstagvormittag
mitteilte, habe es neue Verdachtsmomente gegeben. Daraufhin sei der Hauptbeschuldigte
vom Wiener Generalvikar Franz Schuster im Einvernehmen mit dem zuständigen Ordensoberen
nach den seit 2006 für Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Wien
gültigen Regelungen von allen kirchlichen Funktionen bis zur Klärung der Vorwürfe
freigestellt worden.