Glück: „Fall Mixa hat Strukturprobleme offengelegt“
Der Fall Mixa hat „große Strukturprobleme“ in der Kirche sichtbar gemacht. Das sagte
der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, im
Gespräch mit Journalisten in Rom. Dass es keine geregelten Verfahren im Umgang mit
derartigen Situationen gebe, begünstige eine Vergiftung des Klimas und Mythenbildung,
fügte er an. Verbesserte Strukturen würden der „Vergiftung“ entgegenwirken. Glück
war in die italienische Hauptstadt gereist, um mit Kurienvertretern zu sprechen und
einen Vortrag bei der römischen Niederlassung der Konrad-Adenauer-Stiftung zu halten.
Mit Blick auf die Beziehung zwischen Laienkatholizismus und der zentralen Leitung
im Vatikan sagte Glück, man könne nicht den Eindruck haben, dass bestimmte Anliegen
der kirchlichen Basis dort aufgenommen würden. Er sprach sich dafür aus, das Prinzip
der Subsidiarität in kirchliche Strukturen zu übertragen und manche Fragen für regionale
Lösungen auf der Ebene der Bischofskonferenzen freizugeben. Andere Formen der Regionalisierung
der Kirche seien denkbar. Die Krise der Kirche in Deutschland habe Einiges in Bewegung
gesetzt, so Glück. Über viele Themen, die bisher tabuisiert gewesen seien, könne man
in der Kirche nun viel einfacher sprechen.