2010-07-05 11:25:33

Papst: „Das wahre Gebet lenkt nicht vom Leben ab“


RealAudioMP3 Am Sonntagabend beendete Papst Benedikt XVI. seine letzte Reise vor den Sommerferien, es ging in die Abruzzen, nach Sulmona. Wir haben ausführlich darüber berichtet. Den Abschluss fand die kurze Reise in einem Treffen mit Jugendlichen, mittlerweile ein vertrauter Teil von Papstreisen. Und noch einmal griff der Papst das Thema seiner Reise auf, die Begegnung Gottes im Gebet.


„Ihr habt mich gefragt, wie man die Stimme Gottes erkennen kann. Also, das Geheimnis des Rufes Gottes ist in der Fähigkeit und der Freude, seine Stimme zu erkennen, zu hören und ihr zu folgen. Um das zu können, müssen wir unser Herz daran gewöhnen, den Herrn zu erkennen, ihn zu hören als eine Person, die mir nahe ist und die mich liebt. Wie ich heute Morgen (Sonntagmorgen, Anmerk. d. Red.) gesagt habe: Es ist wichtig zu lernen, Augenblicke der Stille in unserem Alltag zu erlernen, um die Stimme des Herrn hören zu können. Seid gewiss: wenn jemand lernt, diese Stimme zu hören und ihr ganzen Herzens zu folgen, so hat er Angst vor gar nichts, er weiß und spürt, dass Gott mit ihm und mit ihr ist, Freund, Vater und Bruder.“

Das Erinnern sei ein echtes Plus für das Leben. Die von den Jugendlichen erwähnten Weltjugendtage genauso wie der Anlass des Besuches des Papstes, der heilige Papst Coelestin V., bewahrten vor einer Konsumkultur, die nur das Jetzt kenne. In dieser könne man Gott nicht wahrnehmen. Coelestin – der vor seiner Papstwahl Einsiedlermönch gewesen war – und andere geistlichen Gestalten könnten uns auch heute noch helfen, das Gebet neu zu erlernen:


„Das wahre Gebet ist nicht weit weg von der Wirklichkeit. Wenn euch das Gebet vom eurem wirklichen Leben wegführt und entfremdet, seid auf der Hut: das ist kein echtes Gebet! Es geht nicht darum, die Worte zu vermehren – das sagte schon Jesus – sondern ganz in der Gegenwart Jesu zu bleiben und die Worte des Vater Unser zu wiederholen, dass alle Probleme unseres Lebens umgreift, oder in der Anbetung, in der Meditation der Schrift oder der Liturgie. Alles das lenkt nicht vom Leben ab.“

Die Jugendlichen hatten den Papst herzlich begrüßt, erzählten aber auch von den großen Problemen, die sie heute zu bewältigen haben: von Arbeitslosigkeit zu Gefährdung der Schöpfung, von persönlicher Ungewissheit zum Auseinanderbrechen der Familien.


„Liebe Freunde, der Glaube und das Gebet lösen keine Probleme, aber sie erlauben uns, sie mit Licht und neuer Kraft anzugehen, in einer für den Menschen würdigen Weise, und auch in einer heiteren und wirksamen Weise. Liebe Jugendliche: lasst euch von Christus ganz erobern!“ 
(rv 05.07.2010 ord)







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