2010-07-01 13:49:34

Indonesien: Kampagne gegen Christen


Radikal-islamische Gruppen führen in Indonesien eine Kampagne gegen Christen und für eine Einführung des islamischen Rechts der Scharia durch. Auf einem Kongress in Bekasi in der Nähe der Hauptstadt Jakarta warnten 200 radikale Moslemführer vor einem, so wörtlich, „alarmierenden Phänomen einer Christianisierung von ganz Indonesien“. Sie gründeten eine Bewegung namens „Bekasi islamic presidium“, die ihre Anliegen öffentlich stärker einbringen soll. Indonesien ist von seiner Bevölkerungszahl her gesehen der größte islamische Staat der Welt. Die offiziellen Staatsprinzipien namens Pancasila betonen die Harmonie und das Gespräch zwischen den Religionen. Die neue Kampagne führt zu Bestürzung in den christlichen Gemeinden. Wie ein Beobachter dem vatikanischen Fidesdienst sagte, „hat auch die Polizei vor diesen Gruppen Angst, die oft zu gewaltsamen Aktionen aufrufen. Bekasi ist zu einem Territorium der Auseinandersetzungen zwischen Extremisten geworden: Die Spannungen werden auch durch das aggressive Abwerben von Gläubigen durch protestantische Konfessionen in Jakarta und Umgebung geschürt.“ Die größten muslimischen Gruppen in Indonesien distanzierten sich unterdessen von den Forderungen des Kongresses in Bekasi. Sie betonten die Werte eines säkularen Staates: „Wenn wir in Bekasi die Einführung der Sharia forderten, dann könnten andere Religionsgemeinschaften in anderen Teilen des Landes dasselbe tun und eine Politik fordern, die sich an den Prinzipien des jeweiligen Glaubens inspiriert“. Das sagt Iqbal Sulam, der Generalsekretär der „Nahdlatul Ulama“, einer der größten muslimischen Organisationen in Indonesien mit rund 60 Millionen Anhängern.

(rv 07.01.2010 sk)








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