Wenige Tage vor der Wahl des neuen Bundespräsidenten positionieren sich die beiden
Kandidaten weiter: Der ehemalige evangelische Pastor Joachim Gauck zeigt soziales
Profil und kritisiert das Sparpaket der Bundesregierung. Der Katholik Christian Wulff
betont die Bedeutung seines Glaubens – wünscht sich aber auch gleichzeitig Reformen
in seiner Kirche. Wulff, der am Mittwoch nächster Woche zum zweiten katholischen Bundespräsidenten
in der Geschichte der Bundesrepublik gewählt werden will, forderte von der katholischen
Kirche angesichts des Skandals um den zurückgetretenen Bischof Walter Mixa rückhaltlose
Aufklärung. SPD- und Grünen-Bundespräsidenten-Kandidat Joachim Gauck bezeichnete gegenüber
der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe) den idealen Staat als „die solidarische Gesellschaft,
in der der Einzelne für sich Verantwortung übernimmt und wir alle füreinander“. Jeder
Bürger sollte ein Ehrenamt ausüben.