Der apostolische Visitator für chaldäische Christen in Europa, Bischof Philippe Najim,
hofft auf mehr Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für Irakflüchtlinge.
Viele europäische Länder hätten bereits Flüchtlinge aufgenommen; der Aufnahmeprozess
verlaufe aber „unsystematisch“, klagte der Bischof im Interview mit der Nachrichtenagentur
cna. Ursachen der Flucht aus dem Irak seien vor allem Hoffnungslosigkeit angesichts
von Terror und Verfolgung sowie mangelndes Vertrauen in die irakische Regierung, zur
Befriedung der Situation beizutragen. Das „Chaos“ in der nordirakischen Stadt Mossul
gefährde die Zukunft der gesamten Region, unterstrich der Bischof. Nach kirchlichen
Quellen ist die Bevölkerung in Mossul derzeit auf 10.000 Christen geschrumpft. Die
EU-Länder hatten sich Ende 2009 auf die Aufnahme von Irakflüchtlingen geeinigt. Darunter
befinden sich viele Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Das deutsche
Kontingent von 2.500 Personen ist bereits ausgeschöpft.