2010-06-25 15:40:48

Ö: Klasnic stellt Entschädigungsmodell vor


Die Unabhängige Opferschutzkommission unter Waltraud Klasnic hat am Freitag in Wien ein finanzielles Entschädigungsmodell für Opfer sexuellen Missbrauchs und Gewalt im kirchlichen Bereich präsentiert. Das Modell sieht vier Stufen der finanziellen Abgeltung vor. Dabei handle es sich jedoch um „Richtwerte“, die Skala sei nach oben hin offen, betonte die Kommission. Für „leichte Fälle des Missbrauchs ohne überschießende Gewaltanwendung“ sieht das Modell 5.000 Euro vor. Für „mehrfache Übergriffe über einen längeren Zeitraum oder eine geringe Zahl schwerwiegender Übergriffen unter Gewalteinwirkung“ wie etwa Vergewaltigung werden 15.000 Euro veranschlagt. Den Betrag von 25.000 Euro sieht die Kommission vor für Fälle „von über mehrere Jahre hinweg fortgesetzten Missbrauch mit Verletzungsfolgen und/oder fortdauernde seelische Schmerzen“. In „besonders extremen Einzelfällen“ seien auch darüber hinaus gehende Entschädigungen möglich, räumte die Kommission ein. Zahlen wurden für diese vierte Kategorie nicht genannt. Die Kommission unterstrich, sich mit diesem Modell an die österreichische Rechtssprechung angelehnt zu haben. Zugleich betonte die Kommission jedoch, dass die freiwilligen Entschädigungsleistungen der Kirche „über den durchschnittlichen staatlichen Sätzen“ liegen. Nach Angaben der Kommission haben sich bislang rund 200 Opfer gemeldet.

(kap 25.06.2010 kk)








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