2010-06-23 11:44:37

USA: Sohn verklagt Legionäre-Gründer wegen Missbrauchs


Die Auseinandersetzung um den Gründer der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi, Marcial Maciel Degollado, wird jetzt auch vor Gericht weiter geführt. Dem 2008 verstorbenen werden Missbrauch von Menschen, Unterschlagung von Geldern und ein Doppelleben vorgeworfen. Wie die Nachrichtenagentur associated press meldet, will jetzt ein Sohn des Ordensgründers die Gemeinschaft verklagen. Jose Raul Gonzales sei jahrelang von seinem Vater missbraucht worden. Nun wirft er den Legionären vor, davon gewusst und nichts getan zu haben. Seine Mutter Blanca Lara Gutierrez berichtet von einem jahrelang andauernden Doppelleben Marcials, aus dem zwei Kinder und eine Adoption hervorgegangen seien. Zwei von diesen drei Kindern seien von Maciel sexuell missbraucht worden. Um dieses Doppelleben auch vor ihr geheim halten zu können, habe sich Maciel den Namen Jose Rivas zu gelegt und behauptet, Angestellter einer internationalen Ölgesellschaft und CIA Agent zu sein. Erst 1997 habe sie die Wahrheit herausgefunden. Die Legionäre Christi haben selber offiziell festgestellt, dass ihr Ordensgründer mindestens ein Kind hatte, das jetzt in Spanien lebe, und darüber hinaus Priesterseminaristen sexuell missbraucht habe. Gonzales hat durch seinen Anwalt Jeff Anderson mitteilen lassen, dass er zuvor vom Orden 26 Millionen Dollar für sein Schweigen zu diesen Fällen verlangt habe. Maciel habe seinen Kindern eine finanzielle Absicherung versprochen, diese Forderung sei also nur das, was den Kindern zustünde, so der Spezialanwalt für Missbrauchsfälle bei der Klageeinreichung in Connecticut/USA. Der Vatikan hatte vor einem Jahr eine Untersuchung der Ordensgemeinschaft begonnen, die Ende April diesen Jahres zu Ende gegangen ist. Konkrete Maßnahmen zur Aufarbeitung will der Vatikan in der nächsten Zeit bekannt geben. Dazu soll auch die Benennung eines externen Leiters der Ordensgemeinschaft gehören. Der Papst hatte am 1. Mai betont, die Kirche werde die Legionäre Christi nicht alleine lassen, der Enthusiasmus der Mitglieder müsse bewahrt, aber das Charisma des Ordens neu definiert werden.

(ap/rv 23.6.2010 ord)







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