Die Menschen im Nahen
Osten wünschen sich einen normalen Alltag. Das betont der Lateinische Patriarch von
Jerusalem, Fouad Twal, im Gespräch mit Radio Vatikan. Es könne nur dann Frieden im
Nahen Osten geben, wenn die Menschen in Jerusalem friedlich miteinander leben könnten,
so Erzbischof Twal. Der Patriarch hat vor wenigen Tagen den „Mittelmeer-Preis“ erhalten
als Auszeichnung für seinen Einsatz für den Frieden im Nahen Osten.
„Ich
stelle mir eine Zukunft für diese Menschen vor, in der sie alle normal leben können
- in der sie ohne Angst zum Flughafen, zur Schule, zur Arbeit fahren können. Ich wünsche
mir ein Land ohne Checkpoints und ohne Mauern. Ich wünsche mir, dass Jerusalem seinen
Ruf einer Stadt des Friedens für die ganze Welt wiedererlangt. Jerusalem soll eine
Kirche sein, die für alle offen ist! Anstatt in einer Stadt zu leben, die die Welt
spaltet, würde ich gerne in einer Stadt leben, in der man die Berufung zum Frieden
atmen kann. Hierzu ist Jerusalem berufen.“
Patriarch Twal ist froh, dass
die israelische Regierung das Embargo gegen Gaza gelockert hat.
„Dafür möchte
ich mich bei denen bedanken, die dies ermöglicht haben. Nun ist es aber wichtig, dass
auch die Menschen dort einen normalen Alltag haben. Nicht alle Leute im Gazastreifen
sind Hamas-Anhänger! Man kann nicht ein ganzes Volk verdammen, ich denke insbesondere
an die vielen Kinder und Mütter. Ich würde mir ein normales Leben für alle diese Menschen
wünschen, normale Beziehungen und Vertrauen untereinander.“
Twal erwartet
viel von der Nahostsynode, zu der der Papst im Oktober Bischöfe aus aller Welt in
Rom zusammenbringt. Wichtig ist dem Erzbischof, dass dieses Treffen im Vatikan konkret
dazu führt, dass die oft zersplitterten Grüppchen der Christen in Nahost enger zusammenrücken.