2010-06-23 11:24:21

Benedikt XVI: Glaube ist vernünftig, Vernunft braucht den Glauben


RealAudioMP3 In seiner losen Folge von Katechesen zu großen Theologen der Geschichte kam Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch zu einem Höhepunkt christlicher Theologie: die Summa Theologiae des Thomas von Aquin, in der der Heilige eine Zusammenschau der gesamten Theologie seiner Zeit bieten will.

„Sie ist aufgebaut in der Methode der quaestio: Fragen - Einwände - Antwort - Lösung der Probleme. Es handelt sich um wirkliche Fragen, sie sich stellen, die durchgeknetet werden. Das denkerische Durchdringen der christlichen Offenbarung, der Einblick in den Zusammenhang von Vernunft und Glaube und das konkrete Handeln der Gläubigen aus dieser Erkenntnis gehören zusammen. Es geht nicht um irgendeine Theorie über Gott oder den Menschen, sondern es geht darum, den Menschen von Gott her zu erkennen und damit zugleich eine praktische Wirklichkeit zu finden. Es geht um die Frage, was glauben wir? Was beten wir? Wie leben wir als Christen?"

Besonderes Augenmerk richtete Benedikt dabei auf eines seiner eigenen großen Themen, das Zusammengehen von Glaube und Vernunft:

„Immer wieder hebt Thomas den Wert des Glaubens hervor: Die menschliche Vernunft reicht nicht aus, um die sichtbare und unsichtbare Welt in ihrem Zusammenhang zu erkennen. Es ist vernünftig, Gott Glauben zu schenken, der sich den Aposteln als der Grund und die Fülle des Lebens offenbart hat. Thomas verdeutlicht dies mit einem einfachen Vergleich: Wenn der Bruder eines Königs in der Ferne wäre, würde er sich danach sehnen, bei ihm zu sein. Für uns ist Christus der Bruder. Wir müssen also seine Nähe wünschen, danach streben, ein Herz und eine Seele mit ihm zu werden“.
(rv 23.6.2010 ord)








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