Präsident Raul Castro hat in Havanna den vatikanischen „Außenminister“, Erzbischof
Dominique Mamberti, empfangen. Mamberti hatte in der vergangenen Woche auf Einladung
der kubanischen Kirche an deren „Sozialer Woche“ teilgenommen. Das staatliche Fernsehen
zeigte Bilder vom Gespräch Mambertis mit Castro, der nicht wie gewohnt eine grüne
Uniform, sondern einen Anzug trug. Beide Männer hätten „über internationale Themen
gesprochen“, so das Fernsehen; Kuba und der Vatikan hätten „herzliche, respektvolle
und stabile Beziehungen“. Der Erzbischof sagte Journalisten vor seinem Abflug Richtung
Rom, die Begegnung sei „sehr positiv“ verlaufen. Menschenrechtler in Kuba hoffen jetzt
auf weitere Hafterleichterungen oder sogar Freilassungen von politischen Häftlihngen.
Dafür setzt sich Kubas katholische Bischofskonferenz ein. Kardinal Jaime Ortega von
Havanna führte dazu im Mai ein Gespräch mit Castro, das eine historische Premiere
bedeutete. Der Bischof von Holguin aus dem Osten Kubas erklärt derweil, er hoffe auf
einen Papstbesuch im Jahr 2010 – dann will Kubas Kirche den 400. Jahrestag der „Entdeckung“
des Gnadenbildes von Cobre feiern. Unsere Liebe Frau von Cobre ist die Patronin Kubas.