UN: Deutscher Katholik wird Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit
Der UN-Menschenrechtsrat mit Sitz im schweizerischen Genf hat am Freitag Heiner Bielefeldt
(52) zum neuen Sonderberichtserstatter für Glaubens- und Gewissensfreiheit der Vereinten
Nationen (UNO) ernannt. Der katholische Theologe übernimmt das Amt ab August von der
pakistanischen Juristin Asma Jahangir, die turnusgemäß ausscheidet. Die derzeit etwa
40 Sonderberichterstatter sind unabhängige Experten, die zu bestimmten Menschenrechtsthemen
oder Ländern arbeiten. Ihre Ergebnisse dokumentieren sie in öffentlich zugänglichen
Jahresberichten. Viele von ihnen nehmen während ihres Mandats auch individuelle Beschwerden
an. - Bielefeldt studierte Philosophie und katholische Theologie in Bonn und Tübingen
(Examen 1981 und 1982) und Geschichtswissenschaften in Tübingen (Examen 1988). Nach
seiner Wissenschaftslaufbahn an den Universitäten Tübingen, Mannheim, Heidelberg und
Bielefeld, war er 2003 bis 2009 Direktor des vom deutschen Bundestag neu gegründeten
Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin. Als Leiter des Instituts hatte er
sich unter anderem immer wieder mit der Islamkritik in Europa auseinandergesetzt und
dabei auch vor Diffamierung und Ausgrenzung gewarnt. (apd 20.06.2010 mc)