Kirgistan: Katholischer und evangelischer Bischof besorgt und entsetzt
Die Verantwortlichen der katholischen und evangelischen Kirche in Kirgistan, Bischof
Nikolaj Messmer und Bischof Alfred Eichholz, zeigen sich tief besorgt und entsetzt
über die Gewalteskalation im Land. Über die genaue Anzahl der Toten gebe es keine
Angaben, sagte Messmer dem Pressedienst Fides. Die Menschen hätten Angst vor Übergriffen,
behandelten Verletzte zu Hause und setzten Tote im Stillen bei, so der Bischof. „Viele
baten katholische Einrichtungen um Schutz und Hilfe“, so Messmer wörtlich. Bischof
Eichholz sagte dem evangelischen Pressedienst epd, wenn das Land nicht zur Ruhe komme,
werde ein Großteil seiner Kirchenmitglieder das Land verlassen. Laut Eichholz wurde
der Konflikt „gezielt geschürt“; ob Russland schlichtend in den Konflikt eingreift,
sei fraglich. Im Gebiet um Osch und Jalalabad wurden bei ethnischen Unruhen zwischen
Usbeken und Kirgisen 170 Menschen getötet, ca. 275.000 Menschen sind auf der Flucht.
Ein Fünftel der Bevölkerung Kirgistans gehört christlichen Kirchen an, der Großteil
der Bevölkerung ist muslimisch.