Das Ordensleben ist
in letzter Zeit vor allem wegen Missbrauchsfällen und Vertuschungsvorwürfen in den
Blick der Öffentlichkeit gerückt. Das ist Grund genug, um dieses Thema auch zum Gegenstand
der Beratungen der deutschen Ordensoberenkonferenz zu machen. Eine weitere, ebenfalls
spannungsreiche Frage des Treffens in Vallendar berührt die Beziehungen zwischen den
Ordensgemeinschaften und den Bistümern. Um die Zusammenarbeit besser organisieren
zu können, wurde ein gemeinsam besetztes Gremium gegründet. Dies sei aber nicht dazu
da, dass die Bischöfe nun auch die Orden regieren würden, so der neu gewählte Vorsitzende,
der Prämonstratenser-Abt Hermann-Josef Kugler:
„Diese
Koordinierungskommission ist eine Kommission, die eigentlich schon das päpstliche
Schreiben Vita Consacrata den Ländern empfohlen hat. Es ist eine Plattform, wo sich
Bischöfe und Ordensobere über gemeinsame Dinge austauschen können, da sind die Ordensoberen
mit Bischöfen auf Augenhöhe.“
Geringe Mitgliedszahlen,
Austritte und das Schließen von Klöstern, Häusern und ganzen Gemeinschaften – diese
Rückschläge bestimmten einerseits natürlich die Wahrnehmung und auch das Leben in
den Gemeinschaften. Abt Hermann-Josef sieht aber trotz allem hoffnungsvoll in die
Ordens-Zukunft:
„Sowohl Kirche als auch Orden sind natürlich
im Übergang, es verändert sich sehr viel in der Ordenslandschaft, in jedem Fall werden
wir kleiner, wir werden weniger - aber ich denke, dass das Ordensleben und die Form
des Ordenslebens eine Alternative bleiben wird. Ich bin überzeugt, dass es auch in
Zukunft junge Leute, Männer und Frauen, geben wird, die den Weg der evangelischen
Räte gehen werden.“