Die Bedeutung von
Eucharistie und Barmherzigkeit stand im Mittelpunkt des Treffens zwischen Papst Benedikt
XVI. und Vertretern der römischen Diözesankonferenz am Dienstagabend. Bei der Zusammenkunft
in der Lateran-Basilika fand ein Austausch über die Seelsorgetätigkeit in der Ewigen
Stadt statt. Eröffnet wurde das Treffen von Kardinalvikar Agostino Vallini. Papst
Benedikt XVI. hob in seiner Ansprache an die römischen Diözesanvertreter die Gemeinschaft
stiftende Bedeutung der Eucharistie hervor:
„Die Eucharistie verwandelt
eine einfache Gruppe in eine kirchliche Gemeinschaft: Die Eucharistie schafft die
Kirche. Deshalb ist es grundlegend, dass die Feier der Heiligen Messe der Höhepunkt
und die tragende Struktur des Glaubenslebens einer jeden Diözese ist.“
Der
Papst rief die Priester dazu auf, die Eucharistie mit „innerer Überzeugung“ zu feiern.
In der solchermaßen erneuerten und gestärkten Glaubensgemeinschaft würden soziale
und nationale Grenzen überwunden, so Benedikt XVI.:
„Denn wir entdecken,
dass wir Mitglieder einer großen Familie sind, Kinder Gottes - wobei jedem einzelnen
eine besondere Gabe zum Wohl aller gegeben ist. Die Welt und die Menschen brauchen
nicht einfach eine weitere soziale Gruppierung, sondern die Kirche.“
Der
heute „ungeliebte“ Begriff des Opfers, die Hingabe und Präsenz Christi im Sakrament
der Eucharistie, müsse vor allem Kindern und Jugendlichen nahe gebracht werden, so
der Papst. Er unterstrich die Wichtigkeit einer Erziehung zur Barmherzigkeit:
„Das
Zeugnis der Barmherzigkeit ist für den Jünger Gottes kein vorübergehendes Gefühl,
sondern im Gegenteil das, was das Leben unter jeder Bedingung prägt. Ich ermutige
alle, insbesondere die Caritas und die Diakone, sich im delikaten und grundlegenden
Bereich der Erziehung zur Barmherzigkeit einzusetzen, dieser bleibenden Dimension
des persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens.“
Angesichts
von Wirtschaftskrise und sozialen Problemen sei Solidarität vor allem mit Bedürftigen
notwendig, so der Papst weiter. Es gehe hier um Eucharistie im Alltag und persönliche
Hingabe an die Menschen:
„Eucharistie, die nicht zur Begegnung mit Menschen
an den Orten führt, an denen sie leben, arbeiten und leiden, und ihnen nicht Gottes
Liebe bringt, offenbart nicht ihre Wahrheit.“ (rv 16.06.2010 pr)