2010-06-16 14:41:34

Nahost: Pfarrer bezeichnet Blockade als „Erniedrigung“


Als „Quelle der Erniedrigung des Volkes“ bezeichnet der langjährige katholische Pfarrer in Gaza, Manawel Musallam, die Blockade des Gazastreifens und die „Besatzung“ der palästinensischen Gebiete durch Israel. „Es gibt keine Unterschiede zwischen Christen und Muslime, wir leiden alle in gleichem Maße“, sagte er der Nachrichtenagentur AsiaNews am Dienstag. Nur eine Lockerung der Blockade und ein Ende der Besatzung könnten die Lage verbessern, so der Pater. Es fehlten Licht, Strom, Wasser; die Wirtschaft komme zum Erliegen, die Menschen hätten keine Zukunftsperspektive mehr. Er sei „offen für den Dialog“ mit Israel, wolle aber „konkrete Schritte zum Schutz der Bevölkerung“ sehen.
Derweil berät Israel über eine Lockerung der Seeblockade. Sozialminister Isaac Herzog meint, es sei „Zeit, die Blockade in ihrer jetzigen Form zu beenden“, sie habe „keinerlei Vorteile“ gebracht und nur dem Ansehen Israels geschadet.
Israel hatte die Blockade 2007 nach dem Wahlsieg der radikalen Hamas im Gazastreifen verhängt. Nachdem am 31. Mai dieses Jahres israelische Streitkräfte ein Schiff mit Hilfsgütern angegriffen hatten, wurde die Blockade international heftig kritisiert. Israel wendet ein, auch andere westliche Staaten hätten früher vergleichbare Embargos gegen das Südafrika der Apartheid-Ära oder gegen den Irak unter Saddam Hussein verhängt.

(asianews 16.06.2010 tb)







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