2010-06-15 12:02:19

D: Bischof Genn bittet Missbrauchs-Opfer um Vergebung


RealAudioMP3 Der Bischof von Münster hat die Opfer von sexuellem Missbrauch um Vergebung gebeten. „Im Namen der Kirche von Münster bitte ich alle, die Opfer geworden, und auch alle, die in ihrem Umfeld davon betroffen sind, um Vergebung.“ Das erklärte Bischof Felix Genn am Montag vor Journalisten in Münster.
Wenig Verständnis zeigte der Bischof für die Täter. Er forderte sie dazu auf, ihre Vergehen einzugestehen. Genn sprach sich gegen pauschale Entschädigungen durch die Kirche aus. „Ich möchte nicht, dass wir das aus Kirchensteuermitteln bezahlen“, sagte er. Wer die Taten begangen habe, müsse auch dafür aufkommen. Allerdings sei das Bistum bereit, im Rahmen der Grundregeln des Runden Tischs der Bundesregierung mitzuarbeiten.

Das Bistum legte zum Wochenbeginn auch Statistiken vor. Danach gab es von 1948 bis 2001 in der Diözese 56 Täter und 106 Opfer, in den Jahren 2002 bis 2010 vier Täter und eine noch ungeklärte Anzahl von Opfern. Genn zeigte Betroffenheit: Der Der sexuelle Missbrauch sei „eine erschütternde Tatsache, die mich tief berührt, weil der Kirche viele junge Menschen anvertraut worden sind“, sagte der Bischof. Die Missbrauchsfälle seien etwas, „was ins Mark von menschlichem Schicksal und priesterlicher Sendung geht“. Der diözesane Missbrauchsbeauftragte Hans Döink präzisierte die Opfer- und Täterzahlen. Danach sind 27 Beschuldigte gestorben. 17 Fälle seien an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. In 12 Fällen sei dies auf Wunsch der Opfer unterblieben. Der Bischof und sein Mitarbeiter äußerten sich am Rande eines Seelsorgertages zum sexuellen Missbrauch. An dem Treffen nahmen 500 Priester, Diakone und Pastoralreferenten teil.

(kipa 15.06.2010 kk)








All the contents on this site are copyrighted ©.