„Die Nachricht, dass in Libyen das UNO-Flüchtlingskommissariat geschlossen wurde,
macht uns traurig. Das macht die Frage nach den Abschiebungen im Mittelmeerraum dringender
und erschwert eine Anwendung des Prinzips der Nichtrückschiebung.“ Das sagte an diesem
Montag der Sekretär des Päpstlichen Rats der Seelsorge für die Migranten und Menschen
unterwegs, Erzbischof Agostino Marchetto, der Nachrichtenagentur SIR. Marchetto nimmt
an diesem Montagnachmittag an einer Migrationskonferenz des italienischen Flüchtlingswerkes
der Jesuiten teil. Er kündigte außerdem ein vatikanisches Dokument zur Flüchtlingsfrage
für das Jahr 2010 an.
In seiner Rede sagte Marchetto, dass „junge Herzen und
Köpfe unerlässlich bei der Suche nach Frieden durch Gerechtigkeit, Verzeihen und Vergeben
sind“. Die ökumenische Konferenz mit dem Thema „Frieden, Versöhnung und soziale Gerechtigkeit“
beginnt an diesem Montag in Coventry in Großbritannien. Der Erzbischof erinnerte
in seiner Rede an das Engagement katholischer Jugendorganisationen für Frieden und
Gerechtigkeit. Dabei berief er sich besonders auf Papst Johannes Paul II., der die
Jugendlichen dazu eingeladen hatte, „nicht die Suche nach den wahren Antworten auf
die Fragen, die sich ihnen stellen, zu vermeiden.“