2010-06-12 11:53:19

Vatikan: Zugang zu Medikamenten für Arme verbessern


Der Vatikan hat die Vereinten Nationen aufgerufen, auf einen gleichberechtigten Zugang aller Menschen zu Arzneimitteln hinzuwirken. Gegenwärtig hätten weltweit rund zwei Milliarden Menschen keine Möglichkeit, Medikamente zu erschwinglichen Preisen zu erwerben. Das hob der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, hervor. Insbesondere in den ärmsten Ländern sei man weit davon entfern, die in den internationalen Erklärungen festgelegten Rechte zu gewährleisten, so Tomasi laut dem vatikanischen Nachrichtendienst Fides am Donnerstag. Dies gelte vor allem für die mangelnde Verfügbarkeit von Medikamenten zu erschwinglichen Preisen sowie von Diagnosegeräten, so Tomasi am Dienstag in seiner Ansprache vor dem Uno-Menschenrechtsrat in Genf. Insbesondere Kinder hätten unter dieser Situation zu leiden. „Viele notwendige Medikamente werden nicht mit der geeigneten Formel oder spezifischen Dosierungen hergestellt, die für die Kindermedizin geeignet sind“, erläuterte der Vatikandiplomat. Diese „tragische Tatsache“ könne zum Tod oder zur Entstehung chronischer Krankheiten führen. Als Beispiel nannte er den HI-Virus. Von den 2,1 Millionen Kindern, die mit diesem Virus gegenwärtig weltweit infiziert seien, hätten Ende 2008 nur 38 Prozent die erforderlichen Medikamente erhalten. Zudem wies er darauf hin, dass „Krankheiten der Armut“ immer noch die Hälfte aller Erkrankungen in Entwicklungsländern ausmachten und somit zehn Mal so häufig aufträten wie in Industrieländern. Zugleich hob Erzbischof Tomasi den „wichtigen Beitrag“ kirchlicher Einrichtungen zum Gesundheitswesen insbesondere in den ärmsten Regionen der Welt hervor. Dieser werde von zahlreichen Ortskirchen, religiösen Institutionen und privaten Einrichtungen geleistet.

(kipa 12.06.2010 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.