2010-06-12 14:19:54

D: „Nach Worten jetzt Taten“


Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fälle sexuellen Missbrauchs, Bischof Stephan Ackermann, rät der katholischen Kirche weiter zum offenen Umgang mit den Missbrauchsfällen. „Wo die Wahrheit verschwiegen wird, degeneriert die Heiligkeit zur Scheinheiligkeit“, so Ackermann bei einer Festrede beim Jahresempfang der Griechisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland am Donnerstagabend. Die Aufdeckungen zahlreicher Missbrauchsfälle „haben uns mit einer dunklen Seite der katholische Kirche konfrontiert“, so Ackermann, der über das Thema „Heiligkeit und Sündigkeit der Kirche“ sprach.
Für den Metropoliten der Griechisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, Augoustinos, betrifft das Missbrauchsthema alle christlichen Kirchen. Er hoffe, dass die derzeitige Vertrauenskrise dazu führe, dass die Kirchen „spirituell weiter zusammenwachsen“. Der 2. Ökumenische Kirchentag in München sei bereits ein „eindrucksvoller Brückenschlag zwischen den Konfessionen gewesen“. Die Schritte der Ökumene müssten nun mutig fortgesetzt werden, riet der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland.

Nach der erneuten Vergebungsbitte des Papstes vom Freitag forderten die Bündnisgrünen klare Handlungen. Es sei gut, dass der Papst den Missbrauchsskandal zum Abschluss des Priesterjahres erneut angesprochen habe. Das sagte der kirchenpolitische Sprecher der Bündnisgrünen, Josef Winkler, am Freitag in Berlin. „Entscheidend ist, dass die katholische Kirche nun auch handelt“, so Winkler weiter. Besonders wichtig sei eine Neufassung der Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz gegen Missbrauch.

(pm/kna 12.06.2010 pr)








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