Essens neuer Bischof Franz-Josef Overbeck rät zu einer „nüchternen Sicht des Priestermangels“.
Das sagte er im Gespräch mit der katholischen Zeitung „Tagespost“. Wenn man den Priestermangel
mit den Zahlen von Gottesdienstbesuchern vergleiche, „dann haben wir eine annähernd
gleiche Relation wie in der Vergangenheit zwischen jungen Priestern und jungen konstanten
Messbesuchern“. Zur priesterlichen Ehelosigkeit merkt Overbeck an, „das selbstverständliche
Mitgetragenwerden in der zölibatären Lebensform“ werde offenbar geringer. Das mache
den Priestern das Leben „nicht einfacher“. „Ich sage als Bischof aber sehr klar: „Ich
werde nicht am Zölibat rütteln". Es ist die den Priestern angemessene Lebensform.“
Auf eine Frage nach den schismatisch orientierten Piusbrüdern sagt Overbeck: „Ich
halte es für klug, weiter so vorzugehen wie bisher. In unserem Bistum sollen Gläubige,
die im tridentinischen Ritus Eucharistie feiern wollen, Raum finden.“ Er habe „einen
guten Kontakt“ zu der Petrusbruderschaft, die Piusbrüdern die Rückkehr in die katholische
Kirche ermöglichen soll. (pm 11.06.2010 sk)