Am Freitagabend ist
es soweit. Die alle vier Jahre stattfindende Fußballweltmeisterschaft startet in Südafrika.
Einen Monat lang werden weltweit Millionen von Menschen auf Bildschirmen zuschauen,
wie 22 Spieler und ein Schiedsrichter hinter einem Lederball her rennen. Die katholische
Kirche in Südafrika will die internationale Aufmerksamkeit für ihre karitativen Projekte
nutzen. Unter dem englischen Motto „Church on the Ball“ unterstützt sie benachteiligte
Südafrikaner und will den Gästen aus dem Ausland zeigen, wie man Arme und Aids-Kranke
unterstützen kann.
Aus Sicht des Pfarrers der deutschsprachigen Gemeinde in
Johannesburg hat die WM auch eine wichtige Bedeutung für die Südafrikaner selbst.
Pfarrer Hermann Lückertz wird wohl eher der deutschen Nationalelf die Daumen drücken.
„Aber
mir fällt positiv auf, dass die Südafrikaner sehr stolz sind, dass sie alle Stadien
rechtzeitig fertig stellen konnten. Damit haben sie einem Vorurteil entgegen treten
können.“ Auch die deutschsprachigen Katholiken in Südafrika werden die WM
verfolgen.
„Aber wir haben kein spezielles Projekt gestartet. Wir werden
die Spiele gemeinsam im Fernsehen anschauen.“ Das Fußballgroßereignis kann
aber nicht über folgende Tatsache hinwegtäuschen: In Südafrika gibt es sehr viele
Menschen, denen es nicht gut geht, so Pfarrer Lückert.
„Und Fußball ist
gerade eine Sportart für die ärmeren Menschen, in Südafrika sind das meist die Schwarzen,
weil die Weißen hier eher englische Sportarten wie Kricket oder Rugby mögen. Bereits
im Vorfeld der WM war der Zugang zu den Tickets ein Problem. Deshalb gibt es in der
Nähe vieler Stadien die Möglichkeit, die Spiele auf Bildschirmen zu verfolgen.“ (rv
10.06.2010 mg)