Ordensfrauen erheben schwere Vorwürfe gegen ihre Äbtissin. Sie soll eine demente Mitschwester
in einem Kloster im Osten Jütlands bei klirrender Kälte ausgesperrt haben und so für
deren Kältetod mitverantwortlich sein. Das berichtet das „Kristeligt Dagblad“ am Mittwoch
in Kopenhagen. Das Blatt beruft sich dabei auf mehrere ehemalige Schwestern. Sie werfen
der Äbtissin zudem vor, ein diktatorisches, autoritäres und sektiererisches Regime
errichtet zu haben. Die Polizei habe bislang vergeblich versucht, die Äbtissin zu
vernehmen. Die Vorgänge sollen sich im Zisterzienserinnenkonvent der Herz-Marien-Abtei
bei Sostrup (Djursland) zugetragen haben. - Die Äbtissin steht auch einer 2002 gegründeten
Tochterabtei des dänischen Klosters in Düsseldorf sowie einer weiteren Abtei in Peru
vor. Möglicherweise halte sie sich derzeit in Deutschland oder dem Tochterkloster
in Südamerika auf, schreibt „Kristeligt Dagblad“. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe
forderte unter anderem die rechtskonservative Dänische Volkspartei den konservativen
Justizminister Lars Barfoed zu einer Untersuchung des Todes der Ordensschwester auf.
Auch solle eine mögliche Verstrickung des Bischofs von Kopenhagen, Czeslaw Kozon,
in die Angelegenheit untersucht werden. Kozon teilte daraufhin in einer Pressemitteilung
mit, dass er die Polizeiuntersuchung begrüße, selbst aber keinen Rechtsbruch begangen
habe.