2010-06-07 14:56:16

Ägypten: Bei Ehe mit Israelin droht Passentzug


Ägyptischen Männern, die mit einer jüdischen Israelin verheiratet sind, droht der Verlust ihrer Staatsbürgerschaft. Das Oberste Verwaltungsgericht in Kairo wies das Innenministerium an, dem Kabinett entsprechende Eheschließungen vorzulegen. Dort müsse über den Entzug der Staatsangehörigkeit entschieden werden, meldeten ägyptische Medien am Wochenende. Die Regelung diene ägyptischen Sicherheitsinteressen, gab der zuständige Richter Mohammed al-Husseini laut den Berichten an. Seine nicht weiter anfechtbare Entscheidung bestätigt ein vor einem Jahr gefälltes Urteil einer niedrigeren Instanz. Demnach sollte auf der Grundlage eines Gesetzes aus dem Jahr 1976 einem Ägypter die Staatsangehörigkeit aberkannt werden, wenn sein israelischer Ehepartner Militärdienst geleistet hat oder zionistische Auffassungen vertritt. Dagegen hatte das Innenministerium Berufung eingelegt. In Gang gebracht hatte den Prozess der Rechtsanwalt Nabil al-Wahsh. Der Staat müsse der Entstehung einer Generation vorbeugen, die „illoyal gegenüber Ägypten und der arabischen Welt“ sei, begründete er seine Initiative. Kindern eines Ägypters und einer jüdischen Israelin solle verboten werden, Militärdienst in Ägypten zu leisten. Nach Angaben des Anwalts sind rund 30.000 Ägypter mit Israelinnen verheiratet. Darunter seien zehn Prozent Araberinnen mit israelischer Staatsangehörigkeit. Auf diese Ehen werde die neue Sanktion nicht angewendet, weil die Frauen im Unterschied zu Jüdinnen „unter israelischer Besatzung“ gelebt hätten, zitierten die Medien den Verwaltungsrichter al-Husseini.



(kipa 07.06.2010 mg)








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