2010-06-07 13:30:28

Zypern: Presse zieht positive Bilanz der Papstreise


Die zyprische Presse hat am Montag eine positive Bilanz des Papstbesuchs gezogen. Alle Tageszeitungen heben auf ihren Titelseiten in fetten Lettern das Bedauern des Kirchenoberhauptes über die andauernde Teilung der Insel hervor. Das Land habe jetzt einen „Verbündeten im Vatikan“, der sich für eine Überwindung der Trennung einsetzen werde, meint die konservative Tageszeitung „Alithia“. Als einen „Glücksfall für Zypern“ wertet die liberale Zeitung „Phileleftheros“ die „vom Papst zugesagte diplomatische Unterstützung“ im Ringen um eine Lösung des Zypernkonflikts. Man dürfe auf positive Entwicklungen hoffen. Der Papst habe „in schwierigen Zeiten neue Hoffnungen“ geweckt, schreibt die konservative Zeitung „Politis“, die den reibungslosen Ablauf der dreitägigen Reise herausstreicht. Der Besuch sei „eine Werbung für unser Land“ gewesen. Breiten Raum widmen die griechisch-zyprischen Zeitungen dem Besuch des Papstes im byzantinischen Museum von Nikosia, das auch den Raub und Weiterverkauf orthodoxer Kunstschätze aus Klöstern und Kirchen im Nordteil der Insel dokumentiert. Da viele dieser Werke inzwischen in deutschen Museen ausgestellt würden, habe der „sichtlich erschütterte Papst“ versprochen, „sich persönlich“ für deren Rückführung nach Zypern einzusetzen, berichten „Philefetheros“ und „Politis“. Entsprechende Listen seien Benedikt XVI. übergeben worden. Auch das gescheiterte Treffen des Papstes mit dem Leiter des Religionsamtes Nord-Zyperns war ein Medien-Thema. Die Begegnung sei wegen einer Verspätung von Yusuf Suicmez gescheitert, der in eine Kontrolle der griechisch-zyprischen Straßenpolizei geraten sei. Im nord-zyprischen Rundfunk warf Suicmez der griechischen Seite vor, „vorsätzlich“ gehandelt und so das Treffen mit dem Papst vereitelt zu haben.

Umfassende Berichterstattung

Die zyprischen Zeitungen berichteten insgesamt umfassend über den Besuch von Papst Benedikt XVI. auf der Insel. Die Blätter machen zumeist mit Zitaten des katholischen Kirchenoberhaupts auf. „Ihr müsst euch über Ideologien hinwegsetzen“, titelt die überwiegend von Ausländern gelesene „Sunday Mail“. In einem Kommentar unterstützt das Blatt die Forderung des Papstes nach „moralischer Rechtschaffenheit und vorurteilsfreiem Respekt“ in der Politik.

(kipa 07.06.2010 mg)








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