2010-06-07 15:05:07

Ungarn: Gründer der „Bokor“-Bewegung gestorben


Eine Leitfigur der katholischen Kirche Ungarns zur Zeit des Kommunismus, Pater György Bulanyi, ist am Sonntag im Alter von 91 Jahren in Budapest verstorben. Er wurde 1952 im Zuge einer kommunistischen Kirchenverfolgung zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Nach seiner Amnestierung im Jahr 1960 gründete er die „Bokor“-Bewegung. Diese verteidigte die christliche Unabhängigkeit, stellte sich gegen den kommunistischen Machtapparat und einte 5.000 ungarische Katholiken im Untergrund. 1981 verbot die ungarische Bischofskonferenz „Bokor“, erst 1997 wurde Pater Bulanyi wieder vollständig rehabilitiert.
Prof. Mathe-Toth vom Institut für Religionswissenschaft würdigte Bulanyi einem Interview mit „Kathpress“ am Montag als „Leitfigur christlicher Zivilcourage“. Er habe die ungarische katholische Kirche trotz der schwierigen politischen Lage für die Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils geöffnet. Zwar sei die Theologie der „Bokor“-Bewegung in einigen Punkten kritisch zu hinterfragen. Im Hinblick auf das Bekenntnis zu Gewaltlosigkeit und die Option für die Armen sei sie jedoch von unumstrittener Bedeutung.

(kathpress 07.06.2010 tb)









All the contents on this site are copyrighted ©.