2010-06-06 12:44:18

Papst: Gedenken an Bischof Padovese, Instrumentum laboris und Friedensappell


RealAudioMP3 Nach der Predigt übergab der Papst allen anwesenden Patriarchen und Bischöfen persönlich das Arbeitsinstrument für die Nahostsynode, die im Oktober im Vatikan stattfinden wird.

 

Bei der Vorstellung des so genannten „Instrumentum laboris“ gedachte Papst Benedikt XVI. Bischof Luigi Padovese. Der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz war vor wenigen Tagen in der Türkei ermordet worden; in den Vorbereitungen der Nahostsynode nahm er eine Schlüsselrolle ein. Der Papst:

 

„Die Nachricht von seinem unvorhergesehenen und tragischen Tod am Donnerstag hat uns alle überrascht und schockiert. Ich empfehle seine Seele der Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes. Ich denke daran, wie sehr er sich, besonders als Bischof, für das Verständnis zwischen den Religionen und Kulturen und für den Dialog zwischen den Kirchen eingesetzt hat. Sein Tod ist eine ernüchternde Erinnerung an die Berufung, die allen Christen gemeinsam ist, nämlich in jeder Lage mutige Zeugen für das zu sein, was gut, edel und recht ist.“



Die Hilfe für die Christen im Nahen Osten, der interreligiöse Dialog mit Muslimen und Juden, der palästinensisch-israelische Konflikt sowie die Ökumene mit den Ostkirchen – diese Themen stehen im Mittelpunkt der Bischofssynode für den Nahen Osten im kommenden Oktober in Rom. Das Treffen biete Gelegenheit für Zeichen konkreter Solidarität, sprach der Papst seinen Zuhörern Mut zu, etwa angesichts der Abwanderung von Christen aus der Region:

 

„Desgleichen ist bekannt, dass manche von euch große Prüfungen ertragen aufgrund der gegenwärtigen Situation. Die Sonderversammlung ist eine Gelegenheit für Christen in der restlichen Welt, ihren Brüdern und Schwestern im Nahen Osten geistige Solidarität und Hilfe anzubieten. Es ist eine Gelegenheit, die große Bedeutung hervorzuheben, welche die Anwesenheit und das Zeugnis der Christen in den Ländern der Bibel darstellen, nicht nur für die christliche Gemeinschaft auf weltweiter Ebene, sondern ebenso für eure Nachbarn und eure Mitbürger.“

 

Christen wirkten im schwierigen Versöhnungsprozess in Nahost als „Architekten des Friedens“, so der Papst weiter: Erziehung, Krankenpflege, Sozialhilfe und interreligiöser Dialog – in all diesen Einsatzbereichen spielten Christen eine „unschätzbare Rolle“, für die sie Anerkennung verdienten. Die Synode soll mehr Aufmerksamkeit der Internationalen Gemeinschaft für die Probleme der Christen in Nahost wecken, hofft der Papst, der in seiner Ansprache nochmals eindringlich zu Frieden im Heiligen Land aufrief:

 

„In dieser schwerwiegenden Angelegenheit wiederhole ich meinen persönlichen Aufruf zu dringenden und gemeinsamen Anstrengungen, die aktuellen Spannungen im Nahen Osten, vor allem im Heiligen Land, zu lösen, bevor diese Konflikte zu größerem Blutvergießen führen.“

 

Der Generalsekretär der Bischofssynode, Erzbischof Nicola Eterovic, dankte dem Papst im Namen aller Synodenmitglieder. Die Probleme der Christen im Nahen Osten seien dem Überlebenskampf in einer „Wüste“ zu vergleichen; man hoffe, den zahleichen christlichen Traditionen der Region mit der Nahostsynode neue pastorale Impulse zu geben und sie in ihrer Missionstätigkeit zu stärken, so der Erzbischof weiter. „Unsere Insel ist eine Oase, die international geschützt werden sollte. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten ist sie ein Ort, an dem kultureller Dialog stattfindet.“ Daran erinnerte der maronitische Erzbischof von Zypern, Youssel Soueif, der dem Papst im Namen der Zyprer warme Dankesworte aussprach. Benedikts Besuch habe auf der Insel Geschichte geschrieben, so Soueif weiter, und habe sich ins Gedächtnis der Inselbewohner eingebrannt.



(rv 06.06.2010 pr) 








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