Papst Benedikt XVI. strahlte über das ganze Gesicht, als die Schüler einer maronitischen
Schule auf Zypern am Samstagvormittag für ihn sangen, tanzten, kleine Theaterstücke
aufführten. Auf Griechisch rief er ihnen zu:
„Seid stark im Glauben, froh
im Dienst für Gott und großzügig mit eurer Zeit und euren Talenten! Helft, eine bessere
Zukunft für die Kirche und für euer Land aufzubauen, indem ihr das Wohl der Anderen
vor das eigene stellt.“
Rund 2.000 Personen waren in der Schule
zusammengekommen - trotz großer Hitze. Auf über 30 Grad Celsius kletterte die Thermometeranzeige
in Zyperns Hauptstadt Nikosia. Es war eine atemberaubende Kulisse, vor der Benedikt
sprach. Hinter der Schule öffnete sich die weite hügelige Landschaft Zyperns.
„Bei
diesem historischen Anlass, dem ersten Besuch des Bischofs von Rom in Zypern, komme
ich, um euch im Glauben an Jesus Christus zu stärken und euch zu ermutigen, in Treue
zur apostolischen Tradition ein Herz und eine Seele zu bleiben (vgl. Apg 4,32). Als
Nachfolger Petri bin ich heute unter euch, um euch meine Unterstützung, meine Nähe
im Gebet und meine Ermutigung zu versichern.“
Neben den vielen Kindern,
Eltern und Lehrern, hatten sich auch hochrangige Maroniten aus aller Welt versammelt.
Insgesamt 17 maronitische Bischöfe waren gekommen, zum Beispiel aus den USA, Kanada
oder Mexiko. Die Ökumene und der interreligiöse Dialog sind Schwerpunktthemen bei
der jetzigen 16. Apostolischen Reise des Papstes und darauf schwor Benedikt die Versammelten
ein:
„In Bezug auf den interreligiösen Dialog muss in der ganzen
Welt noch viel getan werden. Dies ist ein anderer Bereich, wo die Katholiken in Zypern
oft in einer Situation leben, die ihnen Gelegenheiten für rechtes und kluges Handeln
bietet. Nur in geduldiger Arbeit kann gegenseitiges Vertrauen geschaffen und die Bürde
der Geschichte überwunden werden. Die politischen und kulturellen Verschiedenheiten
zwischen den Völkern werden so zum Ansporn, sich um ein tieferes Verständnis zu bemühen.
Ich bitte euch dringend mitzuhelfen, solch gegenseitiges Vertrauen zwischen Christen
und Nicht-Christen zu schaffen: Als Grundlage zum Aufbau dauerhaften Friedens und
bleibender Eintracht zwischen den Menschen verschiedener Religionen, politischer Regionen
und kultureller Herkunft.“