Frankreich: Traditionalisten-Schule muss schließen
Die umstrittene traditionalistische Privatschule in Bordeaux muss schließen. Die Schulbehörden
hätten die Eltern der Schüler aufgefordert, ihre Kinder an anderen Schulen anzumelden.
Das berichteten französische Medien am Freitag. In einer Undercover-Reportage des
Senders „France2“ waren Ende April rechtsradikale, rassistische und antisemitische
Äußerungen von Lehrkräften und Schülern der Schule enthüllt worden. In der Fernsehsendung
war es um die Verbindungen zwischen einer rechtsradikalen Gruppe in Bordeaux und traditionalistischen
Kirchenkreisen gegangen. Die dabei gezeigte Pfarrei und die Schule gehören zum „Institut
du Bon Pasteur“. Der Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppe, hatte danach die Schulbehörde
zum Eingreifen aufgefordert. Den Berichten zufolge führte die Schulbehörde Anfang
Mai neue Kontrollen an der Schule durch. Dabei habe sich herausgestellt, dass bei
der Ausbildung vor allem in den Bereichen Geschichte und Wissenschaften weiter erhebliche
Mängel bestünden. Auf Forderungen von Mitte April, Abhilfe zu schaffen, habe die Schule
nicht reagiert. An der Schule werden laut den Medienberichten zwischen 20 und 30 Schüler
unterrichtet. Die von dem Traditionalisten-Priester Philippe Laguerie gegründete Einrichtung
widmete sich der Pflege des vorkonziliaren Liturgie und der Priesterausbildung nach
dem alten Ritus. Im September 2006 hatte das Institut die Anerkennung des Vatikans
erhalten.