Der Bischof von Feldkirch, Elmar Fischer, bittet um Entschuldigung für das Anwenden
körperlicher Gewalt. Vier Männer hatten sich an den Ombudsmann der Diözese gewandt
und erklärt, der jetzige Bischof habe sie in den 60er und 70er Jahren geschlagen.
Der Innsbrucker Psychiater Hartmann Hinterhuber, der von der Diözese mit der Prüfung
der Vorwürfe betraut wurde, hält in seinem Bericht wörtlich fest: „Alle vier Anschuldigungen
sind glaubhaft. Die tätlichen Übergriffe sind in einem emotionalen Kontext zu betrachten,
wenngleich dies die Übergriffe weder rechtfertigt noch entschuldigt. Diese Feststellung
scheint jedoch wichtig und angezeigt, da die körperlichen Übergriffe nicht als Ausdruck
einer lustvollen Ausübung eines Machtverhältnisses zu interpretieren sind.“ Der Bericht
des Psychiaters wurde am Dienstag veröffentlicht. Bischof Fischer betont, dass sich
in seiner Erinnerung die Dinge im Konkreten anders darstellten. Er wolle aber „auch
der Erinnerung der Betroffenen Vertrauen entgegen bringen“. Entsprechend habe er sie
in einem persönlichen Brief um Entschuldigung gebeten, „wenn sie damals etwas als
verletzend empfunden haben“. Gewalt an Kindern oder Jugendlichen sei nie gerechtfertigt,
beteuert der Bischof. Das gelte auch für die Zeit vor vierzig Jahren, „wenn auch damals
körperliche Gewalt als Erziehungsmittel weitgehend üblich und toleriert war“.