Die Situation der politischen Gefangenen auf Kuba verbessert sich augenscheinlich.
Wie die Erzdiözese Havanna nun bekannt gab, sind am Dienstag sechs der 75 im Jahr
2003 inhaftierten Regierungsgegner in Gefängnisse nahe ihren Heimatstädten verlegt
worden. Damit erfüllt die kubanische Regierung Versprechungen, die sie jüngst gegenüber
der katholischen Kirche des Landes gemacht hatte. Die Familien der Gefangenen betrachten
deren Verlegung als ersten Schritt hin zu ihrer Freilassung, meldet die Nachrichtenagentur
Reuters. – Am 19 Mai hatten sich der kubanische Präsident, Raul Castro, und der Erzbischof
von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, zu einem Gespräch getroffen. Dabei hatte Castro
die Verlegung der Häftlinge zugesagt und wohl auch die Unterbringung einiger von ihnen
in Krankenhäusern versprochen. Kirchenvertreter hatten nach dem Treffen weiter davon
gesprochen, dass Castro die Freilassung einer unbestimmten Zahl von Gefangnen in Aussicht
gestellt habe. Die nun erfolgten Maßnahmen werden auch in Zusammenhang mit dem Mitte
Juni anstehenden Besuch des vatikanischen Außenministers, Erzbischof Dominique Mamberti,
auf Kuba gebracht.