2010-06-03 14:20:38

Abt: Zollitsch hat mit Missbrauch auf der Birnau nichts zu tun


Der Abt der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau, Anselm van der Linde, hat einen „nicht adäquaten Umgang“ seines Ordens mit Tätern und Opfern sexuellen Missbrauchs eingeräumt. In einer am Donnerstag von dem Kloster veröffentlichten Erklärung bedauert der Abt, dass der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch „plötzlich und völlig grundlos“ mit dem sexuellem Missbrauch eines Ordensmitglieds in Verbindung gebracht werde. Zollitsch habe mit den Vorgängen am Bodensee „nichts zu tun“. Der Abt erklärte, das Priorat Birnau am deutschen Teil des Bodenseeufers gehöre kirchenrechtlich zu der Abtei bei Bregenz. Zudem seien die Zisterzienser ein Orden päpstlichen Rechts und unterständen nicht dem Ortsbischof, sondern dem Papst. Anselm betonte, er könne das geschehene Unrecht nicht ungeschehen machen. Er appellierte zugleich an die Opfer, „mit den staatlichen Behörden und, so es ihnen möglich ist, mit mir Kontakt aufzunehmen“.



Anzeige wegen Beihilfe

Am Mittwoch war durch einen Bericht von „Report Mainz“ bekannt geworden, dass ein Mann Anzeige gegen Zollitsch wegen Beihilfe zum Missbrauch erstattet hatte. Zollitsch, so der Vorwurf, habe als früherer Personalreferent der Erzdiözese Freiburg 1987 die Anstellung eines Paters in der Wallfahrtskirche am Bodensee „veranlasst“, obwohl bekannt gewesen sei, dass es durch den Mann bereits früher zu sexuellen Übergriffen gekommen sei. Das Erzbistum betonte, Zollitsch habe von den der Anzeige zugrundeliegenden Vorwürfen aus den 1960er Jahren erst 2006 erfahren und rasch gehandelt. Man habe den Zisterzienserorden eingeschaltet und auf die zu ziehenden Konsequenzen hingewiesen.



(pm/kipa 03.06.2010 mg)








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