Eklat zum Auftakt der Weltmissionskonferenz in Edinburgh: Zur Eröffnung am Mittwoch
ist deren Direktor Daryl Balia abgesetzt und von der Tagung ausgeschlossen worden.
Die ausrichtende Universität von Edinburgh werfe dem südafrikanischen Methodistenpastor
rufschädigendes Verhalten vor, meldete der Informationsdienst „Ecumenical News International“
(Eni) am Dienstagabend. Die Jubiläumskonferenz in Schottland mit Vertretern von 30
christlichen Kirchen erinnert an den Beginn der ökumenischen Bewegung vor 100 Jahren.
Balia, seit drei Jahren in der Vorbereitung des Treffens tätig, habe öffentlich Mitteilungen
verbreitet, die dem Ansehen von Mitarbeitern der Universität und der anglikanischen
Kirche Schottlands schaden könnten, hieß es laut eni zur Begründung der Absetzung.
Balia hatte sich den vergangenen beiden Wochen in zwei Rundschreiben kritisch zu der
Konferenz geäußert. Der Ex-Direktor selbst warf der Veranstaltung eine einseitige
Ausrichtung vor. Die Tagung sei von der schottischen Kirche „in Geiselhaft genommen“
worden. Balia erhielt nach eigenen Angaben sein Entpflichtungsschreiben zwei Tage
vor Beginn der Tagung. Die Universität wollte sich laut eni nicht äußern, da die Auseinandersetzung
noch im Gang sei. – An der fünftägigen Konferenz in Edinburgh nehmen nach Veranstalterangaben
mehr als 300 Delegaten und Experten für Missionsfragen aus 60 Nationen teil. Die Tagung
steht unter dem Motto „Christus heute bezeugen“. Das historische Treffen internationaler
Missionsgesellschaften in Edinburgh im Juni 1910 gilt als Geburtsstunde der überkonfessionellen
Zusammenarbeit.