2010-06-01 15:40:50

Korea: Und die Hoffnung auf Frieden bleibt


RealAudioMP3 Korea: Ein Konflikt will nicht enden. Immer wieder gab es kleiner und größere Konflikte, kleinere und größere Kampfaktionen, und das schon seit Ende des Koreakrieges 1953. Die beiden Bruderstaaten – die kommunistische Diktatur im Norden und die westlich orientierte Republik im Süden – schützen sich mit Waffengewalt gegeneinander. Es ist dabei vor allem der in völliger Armut lebende Norden, der durch Provokationen und durch den Versuch des Baus von Atomwaffen sich vor dem Zusammenbruch retten will. Im Arsenal von Diktator Kim Jong-Il sind dabei immer wieder auch Kriegshandlungen, trauriger Höhepunkt war die Versenkung der südkoreanischen Fregatte Cheon An am 26. März.
Während der Süden jahrelang auf Entspannung gesetzt hatte, ist jetzt die Kriegsangst in den Alltag zurückgekehrt. Malte Rhinow ist der Pfarrer der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Seoul. Uns gegenüber spricht er von der Allgegenwart dieses Themas in der Gesellschaft und den Medien.

„Morgen stehen Kommunal- und Provinzwahlen an, so dass so etwas immer sehr ausgeschlachtet wird von der regierenden Partei, die sehr kritisch gegenüber Nordkorea ist und die das für sich sehr geschickt ausgenutzt hat. Während die Opposition immer wieder in Frage stellt, ob denn die Daten so korrekt sind, ob die Angaben stimmen und ob die Schlussfolgerungen plausibel sind.“

Es würde viel spekuliert in Südkorea, was eigentlich hinter dem Untergang der Fregatte stünde. Friedensgebete gehören mittlerweile ebenso zum Alltag wie der Wahlkampf, der das Thema für sich völlig in Anspruch genommen hat. Und je nach dem, auf welcher Seite man politisch ist, so stellt sich auch die Krise in den Beziehungen mit dem Norden da.

„Die jetzige Regierung steht für Stabilität und Härte und Abgrenzung gegenüber Nordkorea, für Abbruch der Verhandlungen, wenn es sein muss, im Notfall sogar für einen militärischen Gegenschlag, während die Opposition ja bekannt ist für die Sunshine-Policy, also die Politik der Annäherung, der Versöhnung, der Verständigung, der Gespräche.“

Rhinow ist – wie seine Gemeinde auch – skeptisch, was davon eigentlich zu halten ist und er hat auch noch Hoffnung für den Friedens- und Annäherungsprozess.

„Es hängt sehr davon ab, ob Nordkorea wirklich hinter diesem Angriff, hinter diesem Versenken des Schiffes steht. Ich weiß nicht, ob das wirklich der Fall ist. Falls es wirklich kein Angriff Nordkoreas sein sollte, denke ich, kann man sofort auch mit dem Versöhnungsprozess fortfahren.“ 
(rv 1.6.2010 pr/ord)







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