Etwa 30 Millionen Stimmberechtigte können an diesem Sonntag an der Präsidentenwahl
teilnehmen. Alvaro Uribe steht nicht mehr zur Wahl – auch die Bischöfe Kolumbiens
hatten sich gegen eine Verfassungsänderung eingesetzt, die ihm eine weitere Amtszeit
erlaubt hätte. Uribes Lager, das sich einen harten Kurs gegen die Linksterroristen
der „FARC“ aufs Banner schreibt, schickt den früheren Verteidigungsminister Juan Manuel
Santos ins Rennen. Dieser hat angekündigt, im Fall seiner Wahl Uribe in sein Kabinett
aufzunehmen. Gleichauf mit Santos liegt der grüne Kandidat Antanas Mockus, der früher
Bürgermeister von Bogotá war. Dort wurde er durch unkonventionelle Methoden bekannt,
um sozialen Frieden und mehr Sicherheit in der Hauptstadt herzustellen. Es gilt als
sicher, dass kein Kandidat auf Anhieb das Präsidentenamt erringt; in diesem Fall gibt
es am 20. Juni eine Stichwahl. Wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale kam es zu
mehreren Anschlägen; dabei wurden vier Menschen getötet: Zwei davon waren Kinder. (efe
30.05.2010 sk)