Eine Wiederentdeckung
des Christentums in China kann dem Reich der Mitte viel Gutes bringen. Das betonte
Papst Benedikt XVI. an diesem Samstagmittag. In der Audienzhalle sprach das katholische
Kirchenoberhaupt vor rund 7.000 Pilgern und Besuchern anlässlich des 400. Todestages
von Jesuitenpater Matteo Ricci (1552 bis 1610). Die Audienz war von den italienischen
Diözesen der Region Marken organisiert. Ricci stammte ursprünglich aus dieser Region.
Er war als Missionar in China tätig und setzte vor allem auf einen langfristigen Dialog.
Benedikt XVI.:
„Auch ich drücke, wie Pater Matteo Ricci, meine tiefe
Bewunderung gegenüber dem chinesischen Volk und seiner tausendjährigen Kultur aus.
Ich bin davon überzeugt, dass das Christentum gute Früchte bringen sowie ein friedliches
Zusammenleben zwischen den Völkern fördern kann. Erinnern wir uns daran, dass der
Jesuitenpater zu einem echten Chinesen unter den Einheimnischen wurde.“
Die
Bewunderung für den Jesuitenpionier Ricci schmälere aber nicht den eigenen ideellen
Reichtum Chinas, so Benedikt XVI.
„Gerade Riccis Art des Dialogs,
der weder wirtschaftlich noch politisch motiviert war, sondern rein freundschaftliche
Ziele verfolgte, macht aus ihm und seinen Nachfolgern wahre Brückenbauer zwischen
China und dem Westen. Sie und die ersten Konvertiten sind die Säulen der Kirche in
China.“