2010-05-29 12:31:31

Italien: Bagnasco räumt mögliche Missbrauch-Vertuschungen ein


RealAudioMP3 Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, hat eine mögliche Vertuschung von Missbrauchsfällen in der Kirche seines Landes eingeräumt. Es bestehe „die Möglichkeit“, dass auch einige Bischöfe einschlägige Delikte von Priestern verborgen hätten, sagte Bagnasco am Freitag während einer Pressekonferenz zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Konferenz in Rom. Dazu sagte Bagnasco:



„Es handelt sich um ein falsches Verhalten, das korrigiert und überwunden werden muss. Die Sorge der Bischöfe gilt dem Wohl der Opfer. Dies muss leitend für alle Beurteilungen und Maßnahmen sein. Hingegen sind eigene nationale Leitlinien für den Umgang mit Missbrauchsfällen in der Kirche aus unserer Sicht nicht notwendig. Die entsprechenden vatikanischen Normen von 2001 sind der konkreteste Bezugsrahmen, um sich angesichts dieses erschreckenden Phänomens zu orientieren.“ 

Eine Sonderkommission für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle ist nach seiner Ansicht ebenfalls nicht notwendig. In seiner Eröffnungsrede vor der Bischofsvollversammlung hatte Kardinal Bagnasco am Dienstag ein kompromissloses Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch angekündigt. Zudem hatte die Bischofskonferenz Italiens erstmals die Zahl der Missbrauchsfälle in der italienischen Kirche beziffert und von 100 kirchenrechtlichen Verfahren gegen Priester in den vergangenen zehn Jahren gesprochen.



Papst Benedikt XVI. hatte in seiner Ansprache vor den italienischen Bischöfen am Donnerstag zu einem offenen Umgang mit dem Missbrauchsskandal aufgerufen.



(rv/kipa 29.05.2010 mg)








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