2010-05-27 13:17:14

Vatikan: Papst fordert offenen Umgang mit Missbrauchsskandal


Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe Italiens zu einem offenen Umgang mit dem Missbrauchsskandal aufgefordert. „Der Wille zu einem neuen Zeitalter der Evangelisierung verbirgt nicht die Wunden, von denen die Kirche aufgrund der Schwäche und Sünde einiger Mitglieder gezeichnet ist“, sagte er am Donnerstag vor der Italienischen Bischofskonferenz im Vatikan. Dieses „demütige und schmerzhafte Eingeständnis“ dürfe jedoch nicht den Einsatz zahlreicher Gläubigen und Priester vergessen lassen.

Reinigung akzeptieren
Benedikt XVI. sagte, die Kirche müsse wieder lernen, Buße zu zeigen und eine Reinigung zu akzeptieren. Nicht nur Vergebung sei notwendig, sondern auch Gerechtigkeit, betonte das Kirchenoberhaupt. Die Italienische Bischofkonferenz hält von Montag bis Freitag ihre Frühjahrsvollversammlung im Vatikan ab. Zugleich würdigte der Papst die verstärkten Bemühungen der italienischen Bischöfe um Bildung und Erziehung.

Kulturelle Krise
Auch in Italien gebe es Anzeichen für eine „kulturelle Krise“. Als Beispiele nannte er eine Verunsicherung über moralische Werte sowie die Schwierigkeiten vieler Erwachsener, ihren Verpflichtungen in der Erziehung nachzukommen. Diese kulturelle Krise sei „ebenso ernst wie die wirtschaftliche“. Benedikt XVI. nannte es „illusorisch“ zu glauben, dass nur die Wirtschaftskrise bekämpft werden müsse, die kulturelle dagegen ignoriert werden könne. Angesichts der Gefahr, dass große Traditionen zum toten Buchstaben würden, müsse die Kirche ihre Bemühungen um christliche Bildung und Erziehung verstärken. Dabei spiele die Familie eine unverzichtbare Rolle.

(rv/kna 27.05.2010 mg)







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