2010-05-27 11:35:25

Irak: Neue Attentate auf religiöse Minderheit


Die Serie von Mordanschlägen auf Mandäer im Irak reißt nicht ab. Wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag erfuhr, wurde am vergangenen Dienstagmorgen erneut ein Angehöriger dieser kleinen Glaubensgemeinschaft Opfer eines Attentats. Unbekannte töteten den Mandäer Arshad Amjad Al Sayfi im Bagdader Stadtviertel Al Bayaa. Sein Bruder wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. „Offenbar kann die irakische Zentralregierung die Mandäer nicht schützen“, sagte der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido. „Zur Rettung der höchstens noch 5000 Angehörigen dieser religiösen Minderheit muss schnellstens etwas passieren. Sie schweben in großer Gefahr.“ - Erst am vergangenen Samstag wurde der junge Mandäer Baha Sori Zaggi nach der Arbeit auf seinem Weg nach Hause in Bagdad ermordet. Er war zuvor bereits Opfer eines schweren Verbrechens geworden. Baha Sori Zaggi war verschleppt und gegen ein Lösegeld von umgerechnet rund 25.000 US-Dollar wieder freigelassen worden. Danach wurde er mehrmals mit dem Tode bedroht. Die Mandäer gehen vermutlich auf die Täuferbewegung in jüdischen und judenchristlichen Kreisen zurück, die zur Zeit der Entstehung des Neuen Testaments in Palästina und Syrien bestanden. Sie sind Angehörige des monotheistischen Glaubens und haben insgesamt etwa 100.000 Anhänger.

(pm 27.05.2010 vp)







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