Auf die Kuppel der armenischen Heilig-Kreuz-Kirche im türkischen Van darf nach dreijährigem
Tauziehen nun doch ein Kreuz gesetzt werden. Wie die Katholische Nachrichtenagentur
am Montag unter Berufung auf türkische Zeitungen berichtete, teilte der türkische
Kulturminister Ertugrul Günay dies nach einer Entscheidung der örtlichen Denkmalschutzbehörde
mit. Damit sei zum ersten Mal in der Geschichte der Türkischen Republik einer so bedeutenden
Kirche ein neues Kreuz gestattet worden. Der türkische Staat hatte die Kirche vor
einigen Jahren restauriert und sich dabei von einem armenischen Architekten beraten
lassen. Kurz vor der Wiedereröffnung im Frühjahr 2007 teilten die Behörden jedoch
mit, dass die Kirche nur als Museum dienen solle. Gottesdienste dürften darin nicht
gefeiert werden, und auch das vom armenischen Patriarchen Mesrob II. gestiftete Kreuz
dürfe nicht aufgesetzt werden, hieß es damals. Das Verbot von Gottesdiensten in der
Kirche hob die Regierung im März dieses Jahres auf und erteilte der armenischen Gemeinde
die Genehmigung, einmal jährlich eine Messe auf Aghtamar zu feiern. Der erste Gottesdienst
in der Heilig-Kreuz-Kirche seit mehr als hundert Jahren soll am 19. September gefeiert
werden.